Jetzt ist es offiziell: In Brandenburg läutete eine Kick-Off-Veranstaltung am 1. Oktober 2025 die Pilotierung der berufswahlapp ein. Die Veranstaltung fand im Landesinstitut Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung (LIBRA) unter anderem vor eingeladenen Vertretenden der 33 Pilotschulen statt.

Brandenburg ist somit das siebte Bundesland, das die berufswahlapp im Schuljahr 2025/26 einsetzen wird. Das Saarland kündigte bereits im Juni die Einführung der Web-App an. Außerdem entschieden sich die Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu einer nahtlosen Weiterführung ab diesem Sommer.

In einer Pressemitteilung dankte Brandenburgs Bildungsminister Steffen Freiberg vor allem den Schulleitungen und Lehrkräften der Pilotschulen, die nun eine „Pionieraufgabe“ auf sich nehmen. Außerdem bezeichnete er die Einführung der berufswahlapp als einen wichtigen „Meilenstein“ in der Strategie zur Beruflichen Orientierung im Land. Sie gebe den „Jugendlichen Orientierung und Eigenverantwortung“ und stärke gleichzeitig die Schulen.

Eine dieser Schulen mit Pionieraufgabe ist die Lausitzer Sportschule Cottbus. Schulleiter Sten Marquaß freut sich bereits auf die berufswahlapp, denn er erhofft sich dadurch eine sinnvolle Unterstützung für seine Schützlinge. Die Jugendlichen an der Sportschule stehen vor der besonderen Herausforderung, dass sie neben dem Schulalltag einen intensiven Trainings- und Wettkampfplan meistern. Trotz des intensiven Alltags, so erläutert Marquaß, ist es gerade für den Nachwuchs im Leistungssport besonders wichtig, sich auch über Perspektiven außerhalb des Profisports bewusst zu werden:

„Die Berufliche Orientierung stellt an unserer Schule durch das besondere Schulprofil eine Herausforderung dar. Unsere Schülerinnen und Schüler sind zeitlich durch ihr mehrfaches, tägliches Training, eine hohe Dichte an Wettkämpfen und Trainingslagern und den großen sportlichen Träumen häufig so eingestellt, dass erst durch Initiative von Lehrkräften oder Eltern Berufsalternativen zur Profikarriere erwogen werden. Durch das niedrigschwellige, digitale Angebot erhoffen wir uns eine frühzeitige, verstärkte Auseinandersetzung mit beruflichen Perspektiven.“

Flexibilität der berufswahlapp erlaubt Einsatz im Leistungssport-Alltag

Der große Vorteil der berufswahlapp ist, dass sie in ihrer Funktion als Web-Anwendung mit Cloudspeicher flexibel einsetzbar ist. Lernende und Lehrende können gemeinsam im Computerraum in der Schule in der berufswahlapp arbeiten, aber die Jugendlichen können auch unterwegs oder zu Hause auf dem Smartphone Aufgaben bearbeiten und ihre Gedanken und Reflexionen festhalten. Diese Flexibilität ist vor allem im Alltag der Sportschule ein großer Vorteil. Marquaß erhofft sich durch die berufswahlapp einen echten Mehrwert für die Jugendlichen:

„Die Hauptaspekte liegen für uns in der vereinfachten Zugänglichkeit und der flexiblen und individuellen Arbeit. Dies kann zum Beispiel im Trainingslager oder bei der Fahrt zum Wettkampf geschehen. Zudem sehen wir die Förderung von Medienkompetenz und Selbstwahrnehmung und -reflexion als Chancen.“

Wir freuen uns, Brandenburg im Kreis der berufswahlapp-Länder zu begrüßen und wünschen der Lausitzer Sportschule Cottbus und den weiteren 32 Pionierschulen einen erfolgreichen Start mit der berufswahlapp!

Foto: Peter-Paul Weiler, Berlin-Event-Foto